Typische Einsatzbereiche
- KfZ-Werkstätten und Autohäuser
- Automobilproduktion und -montage
- Service und Pannenhilfe
- Teilelager und Logistikzentren
Warum sind spezielle Sicherheitsschuhe in Kfz-Werkstätten unverzichtbar?
Die Gefährdungsbeurteilung in Kfz-Werkstätten und der Automobilproduktion zeigt ein komplexes Risikoprofil. Mechanische Gefährdungen entstehen durch herabfallende schwere Bauteile wie Motoren, Getriebe oder Auspuffanlagen, die Quetschungen verursachen können. Scharfe Blechkanten, Schrauben und Metallsplitter führen zu Schnitt- und Stichverletzungen an den Füßen. Besonders heimtückisch sind ausgetretene Öle, Fette, Bremsflüssigkeiten und Kraftstoffe, die nicht nur den Boden rutschig machen, sondern auch Schuhwerk ohne entsprechende Beständigkeit angreifen und zerstören können.
In der Automobilproduktion kommt eine weitere, oft unterschätzte Gefahr hinzu: Elektrostatische Entladungen (ESD). Moderne Fahrzeuge enthalten hochsensible Elektronik, die bereits durch minimale elektrostatische Spannungen von unter 100 Volt dauerhaft beschädigt werden kann – während Sie als Mensch solche Entladungen erst ab etwa 3.500 Volt überhaupt spüren. Die Folgen reichen von Funktionsstörungen über teure Garantiefälle bis hin zu Sicherheitsrisiken im Straßenverkehr.
Die Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) schreibt für Tätigkeiten in Kfz-Werkstätten und der Automobilindustrie Sicherheitsschuhe gemäß DGUV Regel 112-191 vor. Die konkrete Sicherheitsklasse richtet sich nach der Gefährdungsbeurteilung des jeweiligen Arbeitsplatzes.
UNSERE SCHUHEMPFEHLUNG
Gefährdungsanalyse: Typische Risiken in der Automobilbranche
Mechanische Gefahren im Werkstattalltag
In Kfz-Werkstätten und Autohäusern gehören mechanische Gefährdungen zum Arbeitsalltag. Beim Reifenwechsel können schwere Räder (bis zu 30 kg) auf den Fuß fallen, in der Motorwartung drohen Verletzungen durch herabrutschende Motorteile, und bei Karosseriearbeiten lauern scharfe Blechkanten an jeder Ecke. Auch herumliegende Werkzeuge wie Schraubenschlüssel, Schlagschrauber oder Wagenheber stellen permanente Stolper- und Quetschgefahren dar.
Wichtig: Die Zehenschutzkappen in Sicherheitsschuhen müssen einem Druck von 200 Joule standhalten – das entspricht einem 20 kg schweren Gegenstand, der aus 1 Meter Höhe auf Ihren Fuß fällt. Für Kfz-Werkstätten ist das absolutes Minimum!
Chemikalien, Öle und Fette: Unsichtbare Gefahren
Kfz-Mechatroniker arbeiten täglich mit einem breiten Spektrum an Chemikalien. Motoröle, Getriebeöle und Hydrauliköle können bei Hautkontakt Ekzeme und Hauterkrankungen verursachen, die zu den häufigsten Berufskrankheiten in der Branche gehören. Bremsflüssigkeiten und Kühlmittel enthalten aggressive Chemikalien (Glykole), während Kraftstoffe (Benzin, Diesel) hautentfettend wirken und bei längerer Exposition das Risiko für ernsthafte Erkrankungen erhöhen.
Besonders kritisch: Bis 1994 enthielt verbleites Benzin Azofarbstoffe (Sudan-Rot), die das krebserregende aromatische Amin o-Toluidin freisetzen konnten. Blasenkrebs durch aromatische Amine (BK Nr. 1301) ist inzwischen als Berufskrankheit bei Kfz-Mechanikern anerkannt, die über Jahre mit bleihaltigem Benzin gearbeitet haben.
Expertentipp: Achten Sie darauf, dass Ihre Sicherheitsschuhe nicht nur öl- und kraftstoffbeständige Sohlen haben, sondern auch das Obermaterial Chemikalien standhält. ATLAS Schuhe für die Kfz-Branche verwenden speziell behandelte Leder und synthetische Materialien, die aggressiven Werkstattflüssigkeiten widerstehen.
Rutschgefahr auf öligen und glatten Böden
Werkstattböden gehören zu den rutschigsten Untergründen überhaupt. Öl- und Fettfilme bilden sich schnell und sind oft kaum sichtbar, Verschüttetes Kühlmittel oder Reinigungsmittel erhöhen das Sturzrisiko erheblich, und auch glatte Fliesen oder polierter Beton bieten bei Nässe wenig Halt. Im Winter kommt bei Service- und Pannenhilfe-Einsätzen die Gefahr von Schnee und Eis hinzu.
Stürze auf der Arbeit sind die zweithäufigste Unfallursache in Kfz-Werkstätten. Besonders gefährlich: Ein Sturz mit schwerem Werkzeug in der Hand oder in der Nähe von Fahrzeugen auf Hebebühnen kann tödlich enden.
Moderne ATLAS Sicherheitsschuhe erfüllen die SRC-Rutschhemmung – die höchste Stufe, die Tests auf beiden Keramikfliesen mit Reinigungsmitteln (SRA) und Stahlböden mit Glycerin (SRB) besteht. Das garantiert maximalen Halt auf typischen Werkstattböden.
ESD-Schutz in der Automobilproduktion und bei Elektronikarbeiten
Die zunehmende Elektronisierung moderner Fahrzeuge macht ESD-Schutz (Electrostatic Discharge) unverzichtbar. Sensoren, Steuergeräte, Airbag-Elektronik, Infotainment-Systeme und Assistenzsysteme können bereits durch minimale elektrostatische Entladungen geschädigt werden. Nach DIN EN 61340-5-1 sollte die elektrostatische Aufladung in ESD-Schutzzonen 100 Volt nicht überschreiten.
ESD-Schutzmaßnahmen sind besonders wichtig in der Fahrzeugelektronik-Montage, bei Diagnosearbeiten an Steuergeräten, in Werkstätten mit Hybrid- und Elektrofahrzeugen sowie bei der Arbeit mit modernen Assistenzsystemen (Radar, Lidar, Kamera). Ein beschädigtes Steuergerät durch ESD kann Kosten von mehreren tausend Euro verursachen – von möglichen Sicherheitsrisiken ganz zu schweigen.
Tipp: In zukunftsorientierten Kfz-Werkstätten gehören ESD-Sicherheitsschuhe zur Standard-Ausrüstung, nicht nur in der Produktion!
Typische Einsatzbereiche in der Kfz- und Automobilbranche
Kfz-Werkstätten und Autohäuser
In klassischen Kfz-Werkstätten sind Mechaniker, Mechatroniker und Serviceberater täglich mechanischen Gefährdungen (herabfallende Teile, scharfe Kanten), Chemikalien (Öle, Fette, Reiniger), rutschigen Böden und langen Arbeitstagen auf harten Untergründen ausgesetzt.
Empfohlene Modelle:
- RUNNER 95 XP ESD S3: Der Allrounder für alle Werkstattarbeiten
- RUNNER 75 XP ESD S1P: Für trockene Bereiche (Diagnose, Elektrik)
- FLASH 1305 XP ESD S1P: Sportliche Alternative für junge Mechaniker
Sicherheitsklasse: Mindestens S2, empfohlen S3 mit ESD
Automobilproduktion und Montage
In der Fahrzeugfertigung herrschen andere Bedingungen als in der Werkstatt. ESD-Schutz ist hier nicht optional, sondern Pflicht! Hinzu kommen hohe Laufleistungen (bis zu 15 km pro Schicht), Fließbandarbeit mit repetitiven Bewegungen und unterschiedliche Montagebereiche (Rohbau, Lackierung, Endmontage).
Empfohlene Modelle:
- FLASH Serie (alle ESD-Modelle): Ultraleicht für hohe Laufleistungen
- RUNNER 75 XP ESD S1P: Optimal für trockene Produktionshallen
- ALU-TEC 735 XP S3: Premium-Komfort bei Schichtarbeit
Sicherheitsklasse: S1P oder S3, immer mit ESD-Zertifizierung
Mobile Pannenhilfe und Außendienst-Service
Pannenhelfer und mobile Servicetechniker arbeiten bei allen Witterungsbedingungen – von Sommerhitze bis Schneeregen. Wechselnde Untergründe (Asphalt, Schotter, Wiese), Arbeiten bei Regen, Schnee und Kälte sowie häufiges Ein- und Aussteigen aus dem Servicefahrzeug erfordern besonders vielseitige Schuhe.
Empfohlene Modelle:
- RUNNER 295/305 XP S3: Robuster Allwetter-Schutz, wasserdicht
- ALU-TEC 735 XP ESD S3: Temperaturisolierend, ideal für Wintereinsätze
- RUNNER 95 XP ESD S3: ESD-Schutz für Elektronik-Diagnose unterwegs
Sicherheitsklasse: S3, möglichst mit ESD-Zertifizierung
Lackierereien und Karosseriebau
Lackierer arbeiten mit besonders aggressiven Chemikalien (Lacke, Verdünner, Härter). Hier sind chemikalienbeständige Materialien, ESD-Schutz (explosionsgefährdete Atmosphäre) und Rutschhemmung bei nassen Böden (Nassschliff) unverzichtbar.
Empfohlene Modelle:
- RUNNER 95 XP ESD S3: ESD-Schutz für Lackierkabinen
- RUNNER 305 XP S3: Premium-Schutzklasse mit erhöhter Chemikalienbeständigkeit
Sicherheitsklasse: S3 mit ESD-Zertifizierung
Teilelager, Logistik und Auslieferung
In Teilelagern und der Fahrzeug-Logistik stehen hohe Laufleistungen, Kommissionierung (viel Bücken und Heben) sowie Staplerverkehr im Vordergrund.
Empfohlene Modelle:
- RUNNER 155 XP S1P: Sportlich und leicht, perfekt für Laufarbeit
- FLASH Serie: Ultraleicht, reduziert Ermüdung bei hoher Kilometerleistung
Sicherheitsklasse: S1P für trockene Lagerräume ausreichend
DAZU DIE PASSENDE WORKWEAR